Unser PC in der Sternwarte hat schon ein paar Jahre auf dem Buckel. So haben ihn Feuchtigkeit und Temperaturschwankungen schon ordentlich zugesetzt, sodass es häufig zu Verbindungsproblemen und sogar zu Hardwarefehlern kam. Kurzum, der alte PC musste weg und wurde Ende des vergangenen Jahres durch einen Mini PC ersetzt, der sich mit einem Notebook nun über Remotedesktop steuern lässt.
Leider ließ das Wetter bisher keinen Spielraum, die neue Ausrüstung zu testen. Wenn schon mal eine Hochdruckphase mit stabilem Wetter dominant war, verhinderte Saharastaub die Beobachtung. Ein Zeitfenster tat sich dann doch mal in einer kalten Nacht Mitte April auf.
Die Galaxie Messier 106 sollte das Ziel für einen Test sein. M 106 wird von Hobbyastronomen eher selten abgelichtet. Zu Unrecht, handelt es sich doch um eine der schönsten Balkenspiralgalaxien am Nordhimmel. Sie ist etwa 23 Millionen Lichtjahre von uns entfernt und gehört zur Ursa-Major-Galaxiengruppe. Mit einem Durchmesser von 150.000 Lichtjahren ist sie sogar größer als unsere Milchstraße. Die Struktur der Galaxie ist ungewöhnlich. Anstatt der für Balkenspiralen üblichen 2 Spiralarme, hat diese Galaxie nahe dem Zentrum 4 Spiralarme. Diese zusätzlichen Spiralarme bestehen aus heißem Gas anstatt aus Sternen. Man nimmt an, dass sie durch ein supermassives Schwarzes Loch im Zentrum der Galaxie mit knapp 40 Millionen Sonnenmassen entstanden sind.
Auch wenn die Öffnung des Kuppelspaltes nahe dem Zenit in das Teleskop hinein reichte und die weitere Aufnahme verhinderte, war es doch ein sehr gelungener Test. Weiteren Beobachtungen steht also nur noch das Wetter im Wege.