Ein geomagnetischer Sturm bringt, sorgt derzeit für Polarlichter bis in mittlere Breiten. Vorläufiger Höhepunkt war die Nacht zum Samstag. Selbst mit bloßem Auge ließ sich das Polarlicht deutlich erkennen. Hajo Koppert hat sich zum Patershäuser Hof bei Heusenstamm aufgemacht, um das Polarlicht von dort zu fotografieren:
Gegen Mitte und Ende der Woche ereigneten sich mehrere heftig Sonneneruptionen aus einer großen Sonnenfleckengruppe (3664), die sich bei unserer Sonnenbeobachtung am Heusenstammer Bahnhofsfest am Sonntag ab 12 Uhr noch beobachten lässt. Bei diesem Ausbruch wurden große Mengen Gas, das zu einem Großteil aus geladenen Teilchen besteht, in den Weltraum geschleudert. Man spricht dabei von einem koronalen Massenauswurf (engl. Coronal Mass Ejection, CME). Sonnenflecken sind kühlere Bereiche auf der Sonnenoberfläche, die durch Störungen im Sonnenmagnetfeld entstehen und als dunkle Flecken in Erscheinung treten.
Die Wolke aus geladenen Teilchen bewegten sich auf die Erde zu. Die Teilchenwolken deformieren das interplanetarische Magnetfeld, sodass es sich mit dem Erdmagnetfeld verbinden kann. In den oberen Schichten der Atmosphäre regen die geladenen Teilchen Luftmoleküle zum Leuchten an,. In den oberen Schichten der Atmosphäre treffen die geladenen Teilchen auf Luftmoleküle und regen diese zum Leuchten an, wodurch die Polarlichter entstehen. Man spricht auch von einem geomagnetischen Sturm.
Je nachdem, in welcher Höhe welche Moleküle angeregt werden, entstehen leuchtende Bögen, Vorhänge und Bänder in unterschiedlichen Farben. So erzeugen zum Beispiel Sauerstoffmoleküle in 200 km Höhe rotes und in 100 km Höhe grünes Licht. Stickstoff leuchtet violett oder blau.
Der geomagnetische Sturm in der Nacht zum Samstag wurde von der NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration) als G5-Sturm klassifiziert. Es ist der erste G5-Sturm seit dem Herbst 2003. Nach einer etwas geringeren Aktivität in der Nacht zum Sonntag wird am Sonntagmittag (12. Mai) erwartet die Ankunft eine weitere CMEs erwartet, die auf das Erdmagnetfeld trifft. Die Sturmstärke wird auf G4 bis G5 geschätzt. Sollte der Sturm bis zur Dämmerung anhalten, könnten in der Nacht zum Montag erneut sehr helle Polarlichter beobachtet werden.